Freitag, 26. April 2013

Baubericht eines 8 Zoll Reisedobsons / Teil 4

So ein Aluring ist ja schön und gut und nett anzusehen. Seine primäre Funktion am Dobson besteht aber darin, etwas zu halten: Zum einen einen den Fangspiegel und zum anderen den Okularauszug.

Kommen wir zur Fangspiegeleinheit. Auch hier waren mehrere Versionen notwendig, bis das gewünschte, heutige (Zwischen-?)Ergebnis erreicht wurde. Zunächst einmal stellt sich die Frage, wie verbinde ich die Fangspiegeleinheit mit dem Hutring? Dafür braucht man eine sogenannte Fangspiegelspinne. Dreh- und Angelpunkt (im wahrsten Sinn des Wortes) der Fangspiegelspinne ist eine kleines Stück Alu-Vierkanntrohr 20x20x1mm, das 40mm lang ist. Wichtig ist, dass das Stückchen länger ist als sein Querschnitt. Damit kann die Fangspiegelspinne exzentrisch aufgebaut werden, was ihr eine ziemlich gute Stabilität verleiht. Ich habe es ausprobiert: Im gespannten Zustand lässt sich die Spinne nicht verdrehen!


Spinnenbeine bestehen aus 0,5 mm starken Stahlblechen. Zwei knapp 18mm breite Streifen wurden zurechtgeschnitten und mit dem Aluvierkant vernietet (Man könnte auch noch verkleben, aber vernietet reichte zur Stabilität aus). Dann habe ich lange nach Lösungen gesucht, wie ich die Spinnenbeine am Hut festmachen kann und vor allem, so dass ich die Lage des Fangspiegels noch justieren kann (das Prinzip der Justagemöglichkeit gilt eigentlich für alle Teile - ich habe mir einfach nicht zugetraut, sauber genug zu arbeiten, so dass alles auf Anhieb zusammenpasst). Der Versuch, Gewindestifte mit Löchern zu versehen, ist leider fehgeschlagen. Dann habe ich Baumarkt nach langer Sucherei endlich die geschlitzten Gewindehülsen mit M8 Innengewinde entdeckt.(Ist schon erstaunlich wie lange man durch Baumarktregale schleichen kann, um nach Ideen für solche Lösungen zu suchen ...) Die Stahlbleche wurden mit UHU Endfest eingeklebt und im Backofen bei 150 Grad für 20 min ausgehärtet. Hält!

In die Gewindehülsen wurden M8 Schrauben gedreht, die zuvor durch den Aluring steckt wurden. Zum Schluss konnen noch Flügelmuttern drauf, mit denen die Spinne gespannt und justiert werden kann. Das war gar nicht so einfach die Löcher in den Hutring zu bohren. Natürlich habe ich die Löcher erstmal schön symmetrisch im 90 Gradwinkel zueinander gebohrt. Aber das funktioniert bei einer exzentrischen Spinne leider nicht ... Stattdessen habe ich jetzt ein paar mehr Löcher im Hutring, naja auch ´ne Form von Gewichtsersparnis.





Freitag, 5. April 2013

Mittwoch, 3. April 2013

Baubericht eines 8 Zoll Reisedobsons / Teil 3

Also los gehts ...

Schritt1, so habe ich gelernt, sollte immer der Hut sein. Warum auch immer habe ich mir einen Hut in aus Aluprofilen in den Kopf gesetzt. Obenrum, also am Hut, soll der Dobson ja leicht werden. Da kann man bei einem Achtzöller sicher streiten, ob ein Monoring aus Birke-Multiplex vielleicht bei vergleichbarem Gewicht genauso stabil ist. Da es mir aber am Anfang nicht gelungen ist, saubere Kreise zu fräsen, habe ich micht aus praktischen Erwägungen erst mal für die Aluprofile entschieden.

Die erste Version sah so aus:





Ziemlich stabil, 20x20x1 Aluvierkantprofile mit Knotenblechen vernietet. Die Maße des "Hut""rings" waren 25x25cm außen und 21x21cm innen. Mit der Lösung bin ich nicht glücklich geworden, da es zwei Probleme gab. Erstens ist der Innendurchmesser zu klein und würde somit die Ausleuchtung zu sehr einschränken (23 cm Innendurchmesser sollten es für den 8 Zöller schon sein). Zweitens möchte ich einen  Einblick von schräg oben in den OAZ haben. D.h. die Kanten des Hutrings müssen um 45 Grad versetzt zu den Wänden der Rockerbox gehen. Bei einem 8 Stangen-Design muss aber die Rockerbox dann auch entsprechen groß sein, d.h. einen Innendurchmesser von 35 cm. Das ganze würde die Sache dann schwerer machen und unnötig verkomplizieren.

Also doch zurück zur Ringform! Neues Ziel war ein Hutring mit ca. 23 cm Innendurchmesser aus einem 10x10x1 Aluvierkantprofil. Also im Gegensatz zum Vorgängermodell auch noch deutlich leichter.

Auf zum Alubiegen. Hierzu gibt es zum Glück gute Anleitungen im Netz. Der Trick besteht darin, sich eine Schablone anzufertigen, durch das dann das Aluprofil geschoben und mit dem Schraubstock gepresst wird. Der Radius der Schablone sollte dabei ca. 10% kleiner sein. Hier meine "Luxusausführung der Schablone aus ca. 20mm starker Siebdruckplatte und Führungen (die Dinger sind enorm hilfreich) aus Metall. Ach ja, zwischenzeitlich habe ich auch die Zirkelführung für die Oberfräse kapiert, so dass die Schablone damit ausgeschnitten wurde :-) :




Immer schön Stückchen für Stückchen pressen, ich hatte so ca. einen bis zwei Zentimeter Vorschub. Und immer darauf achten, dass das Aluprofil plan in die Schablone reinläuft, sonst gibts später im Hutring Verwindungen:

Beim ersten Versuch war der Durchmesser um ca. 1cm zu klein, da ich zu stark gepresst habe. Beim zweiten Versuch hat der Durchmesser dann so ungefähr gepasst. Der Ring war noch etwas oval  - ca. 1cm Unterschied in den Durchmessern der Halbachsen, aber das konnte durch nachpressen ausgeglichen werden.

Hier das Resultat - TADA:


Die beiden Enden des Rings habe ich beidseitig mit einem Stücken Alu verbunden - genietet und mit UHU-Endfest verklebt.